Leider ja, und an der Uhr wurde auch gedreht (das allerdings erst, nachdem wir uns zum letzten Mal in dieser Saison auf den Kreisen getroffen haben).
Nicht komplett überraschend aber doch viel zu zeitig ist Ende Oktober. Na gut, dass der Monat Oktober zu Ende geht, ist nun wirklich nicht überraschend, aber damit endet auch die Saison im bauerngarten, und das wiederum ist gefühlt jedes Mal viel zu früh. In Pankow haben wir uns diesmal am Samstagvormittag zum Resteplündern getroffen und trotz des etwas weinerlichen Wetters kamen erfreulich viele Gärtner. Zuerst wurde noch schnell die allerletzte Ernte von der eigenen Parzelle eingesammelt. Netterweise hatte sich unsere rechtzeitig darauf besonnen, wie wir uns nennen, und schenkte uns zum Abschied einen bunten Strauß Mangold:
dazu etwas Möhren, bombastischen Zuckerhut sowie frischen Salat:
Kleiner Tipp zum Zuckerhut: waschen, mehr oder weniger klein schneiden und kurz mit etwas Zwiebeln, Knoblauch und Gewürzen schmoren: boah, wie das schmeckt! Und schnell zubereitet ist es auch …
Aber noch müssen die Kreise erstmal aufgeräumt werden. Wie immer wurden zuerst die Gerüste, Steine und Schilder eingesammelt, bevor dann alle ausschwärmten, um die letzten Schätze von den Parzellen abzusammeln. Es war schon ein herzerwärmendes Bild, überall die Bauerngärtner konzentriert herumstromern zu sehen. Und manch einer, der nicht dabei sein konnte, hatte seine Parzelle regelrecht besenrein zur Übergabe vorbereitet:
Lieb gemeint, muss aber nicht sein, der Boden gibt in der Saison sein Bestes und freut sich über jedes Fitzelchen, was er wieder zurückbekommt.
Ruckzuck war ein riesiger Haufen Baumaterial von den Kreisen ab- und am Zaun zusammengesammelt, um nächstes Jahr Stück für Stück wieder zurückzuwandern. Der ewige Kreislauf der Natur …
Die Schilder plauderten am Werkzeugwagen über freche Blumen und neugierige Käfer und die Gemüseberge zwischen den Obstbäumen wurden größer und größer.
Es waren so viele Helfer so emsig unterwegs, dass wir uns wieder ein wenig Zeit für unseren ganz persönlichen Rückblick stibitzt haben: was blieb uns von dieser Saison besonders im Gedächtnis hängen?
Erfreulicherweise regnete es diesen Sommer mal wieder etwas mehr. Ja, wir haben den riesengroßen Luxus der Bewässerung unserer Kreise, aber die Wiese drumherum war in den Jahren davor doch irgendwann sehr gelb, sehr trocken und sehr verbrannt. Schön, dass sie diesmal bis zum Schluss saftig grün blieb.
Dann gab es natürlich noch die magischen Drei, die sich beim Blogschreiben auch immer wieder vorgedrängelt hatten:
1. Ausgehungerte Pelzdinger, die auch diesmal leider nicht hervorkamen (nicht mal zum Abschiedswinken, schnief). Das finden wir echt schade, zu gern hätten wir hier ein Foto von den mittlerweile wahrscheinlich kugelrunden Rote-Bete-Fans präsentiert. Wenigstens können wir uns sicher sein, dass sie dank der reichlichen Mahlzeiten gut durch den Winter kommen werden.
2. Die unglaubliche Minigurke:
Es gibt ja in jeder Saison mindestens ein Gemüse, was ein wenig das Sorgenkind ist oder einem aus anderen Gründen sehr ans Herz wächst. Im allgemeinen Ranking steht unsere kleinen Wundergurke ganz oben.
3. Zum Schluss wäre da noch das mysteriöse Wesen, welches regelmäßig in unserer und den Nachbarparzellen rumbuddelte, allerdings die ausgegrabenen Kartoffeln schnöde verschmähte. Spuren fanden wir sehr oft, dummerweise keine eindeutigen. Es wäre so toll gewesen, hier nun eine plausible Erklärung mit allen Schikanen für diese doch leicht merkwürdigen Vorkommnisse abliefern zu können. Allerdings müssen wir leider gestehen: keine Ahnung. Möglicherweise waren es auch verschiedene Besucher, die sich beim Umgraben einfach ablösten. Falls wir unerwarteterweise noch über die Lösung stolpern sollten: Ihr werdet es als Erste erfahren.
Doch jetzt flugs zurück zum Resteplündern. Mittlerweile hatten sich wieder alle unter den Obstbäumen eingefunden. Bevor es nun ans Aufteilen ging, berichtete Max noch von den unschönen Vorgängen in Ahrensfelde, wo gezielt „fremdgegärtnert“ oder deutlicher gesagt „geklaut“ wurde, und dies heftig. Seine vorsichtig formulierte Bitte, ob wir nicht etwas abgeben würden wollen, ging fast im spontan entstehenden Beifall für diese Idee auf: natürlich wollten wir! Da kam ordentlich was zusammen:
So pittoresk das Ensemble mit Schubkarre und Eimer auch aussieht, wir hoffen stark, dass unsere kleine Gabe nicht bis Ahrensfelde geschoben werden mußte, sondern bequem im Sprinter mitfahren durfte.
So, nun aber ab in die Winterpause: kommt gut durch die dunkle Jahreszeit …. Wir freuen uns schon auf die nächste Saison, in der wir hoffentlich das Geheimnis unserer mysteriösen lochgrabenden Besucher lüften und auf jeden Fall einen neuen Deal mit den Pelzdingern aushandeln werden.