Offensichtlich ist ihr unser Gerüst diesmal in jeder Hinsicht zu klein (zu kurz ist es ihr ja eh immer). Aber der Reihe nach: Wir hatten den Kartoffeln – wie immer reichlich spät – ein mehr oder weniger stützendes Spalier gebastelt. Nachdem das Laub nun komplett hinfort ist, wirkten die Streben etwas verloren auf weiter Flur. Doch unsere liebe Feuerbohne hat sich ihrer erbarmt und sie flux mit ihren langen Ranken umgarnt. Nun steht neben dem grossen Gerüst ein kleines und platzt fast vor Stolz:
Ein witziger Anblick, wie wir finden. Etwas weniger witzig war der Anblick, der sich uns bei den Lauras, der inneren Kartoffelreihe, bot. Wieder hatte ein ominöses Etwas sehr ambitioniert einem Mäuschen hinterher- und dabei auch die Kartoffeln mit ausgegraben
Wir schimpfen zwar ab und an über die diesjährige Gefrässigkeit der kleinen Pelzdinger, aber das wollten wir nun wahrlich nicht, denn neben den fröhlich in der Gegend rumliegenden Knollen fanden wir auch einen undefinierbaren felligen Rest der armen Jagdbeute. Zudem sind die der Buddelwut zum Opfer gefallenen Kartoffeln deutlich gekennzeichnet:
Wer oder was auch immer hier nochmals als unerwünschter Rächer und Erntehelfer unterwegs war: vielen Dank, aber nein, bitte nicht mehr machen.
Auch die Bunten Bete fand es eher so mittel, mit einer dicken Sandschicht beglückt zu werden
Zuerst haben wir mal tief durchgeatmet, dann den traurigen Rest beerdigt und danach die Kartoffeln eingesammelt. Zum Glück hatten wir sowieso vor, welche mitzunehmen und wissen nun immerhin, dass auch die Lauras schöne, grosse und viele Knollen gebildet hat. Nachdem wir die leise vor sich hinschimpfenden Bunten Beten vom Sand befreit hatten, hatten wir Zeit und Muße, uns weiter in Ruhe umzuschauen:
Das verschwindende Laub der Kürbispflanzen gibt eine erquickliche Anzahl leuchtend oranger Kugeln frei, die auf dem dicken Mulchbett ziemlich zufrieden vor sich hin lümmeln. Gleich nebenan freut sich der Salat über den wiedergewonnenen Platz und wird hoffentlich weiterhin ordentlich zulegen. Das mit dem Anwachsen hat er schon mal gut hingekriegt, wie auch der Grünkohl. Dem haben wir eine frische Lage Mulch spendiert: die Wechselkreise waren gemäht worden, da kann man sich ohne grossen Aufwand die passende Menge zusammenharken
So viel brauchten wir allerdings gar nicht zu harken, auf die frei gewordenen Zwiebelbeete kam kein Mulch, sondern ein bunter Mix Zwischenfrüchte (also noch nicht so ganz, erstmal nur ausgesät).
Mal gucken, ob sie es mit dem Wachsen wieder so schön schnell hinkriegen wie im letzten Jahr. Das Wetter könnte ja ganz gut mitspielen. Von schnellwachsenden Zwischenfrüchten zu unserer Minigurke zu kommen, ist zwar ein ziemlich gewagter Schritt, aber wenn man sieht, wie sich die Kleine gerade ins Zeug legt, nicht mehr ganz so abwegig. Wir sind weiterhin begeistert und haben ihr ein eigenes kleines Gerüst spendiert:
Die grosse Schwester nebenan hat sich bisher tapfer gehalten, aber anscheinend haben die üblichen Verdächtigen sie nun doch erwischt. Wir waren halt spät dran mit unserem Experiment. Umso mehr freut es uns, dass sie es echt geschafft eine Frucht zu produzieren.
Dieses kleine Wunderwerk haben wir noch nicht mitgenommen, uns aber ansonsten bei unseren fleissigen Pflänzchen reichlich bedient. Da wären zum einen die bereits erwähnte unkonventionelle Kartoffelernte. Dann hat die Zucchini sich wieder einen Spass gemacht und aus dem Nix einen ziemlichen Kawenzmann hervorgezaubert. Nebenan waren ein paar Tomaten erfreulich rot geworden und endlich endlich war auch mal Platz für Mangold im Ernteeimer …
Was noch?
Wir haben uns mal an den Knoblauch getraut und eine formidable Knolle hervorgeholt:
Und das Beste: sie sieht nicht nur schick aus sondern mundet auch hervorragend …