nicht nur zu merken am unfassbar heissen Mittwoch letzter Woche, sondern auch daran, dass deutlich weniger Bauerngärtner am Wochenende unterwegs sind: ist halt Urlaubszeit. Gönnen wir allen, aber am Samstag haben wir uns zwischendurch dann doch gewünscht, ein wenig mehr Mitgärtner zu treffen. Der Abzweig vom Wasserhahn bei unseren Kreisen war undicht und ohne Zange liess sich da nix ausrichten. Da wir sowas nicht wirklich in unseren Gartenequipment haben, blieb nur rumfragen und bei 7 ist die Chance, dass jemand sowas zufällig dabei hat, natürlich geringer als bei 27 … Zu guter Letzt ist einer von uns zu einem Freund gefahren, um sich eine zu borgen und mit vereinten Kräften haben wir dann auch das Malheur erstmal zum Stoppen gebracht. Merke: zukünftig kommt immer auch eine Zange in die Satteltaschen (bald sind die auf dem Hinweg voller als zurück)
Naja, nicht wirklich … immerhin ist es zur Zeit schwierig, nicht komplett überladen zurückzukommen. Vor allem, wenn man Urlaubsvertretung macht (Stichwort Zucchini).
Nicht nur aus diesem Grund haben wir uns dann am Sonntag kurzerhand eine Freundin geschnappt und mit aufs Feld genommen, ein bisschen protzen wollten wir mit den schönen Kreisen schon auch. Wir konnten das mit ruhigem Gewissen tun, hatten wir doch am Samstag vorsichtshalber überprüft, ob alles die Hitze überstanden hat. Und das hat es durchaus, erstaunlicherweise leben sogar noch die frisch gepflanzten zarten Salat- und Fenchelpflanzen.
Also konnten wir entspannt durch die Parzellen führen, vorbei am wuchernden Kürbis, den langsam absterbenden Kartoffeln – ja, die Kraut- und Knollenfäule ist da – , dem immer wieder unglaublichen Borretsch:
unserem ziemlich pittoresk geschossenen Salat:
der nach dem Himmel greifenden Feuerbohne:
bis zur anmutigen Minigurke:
Das dauerte schon ein bisschen, war ja vieles zu zeigen und einiges zu erklären. Aber dann ging es eifrig ans Werk, was zur Zeit heisst: Ernten was das Zeug hält. Das gefiel unserem Mangold außerordentlich. Der hatte nämlich schon seit einigen Wochen gequengelt: „alles wird geerntet, nur von mir wird höchstens mal ein Blatt mitgenommen, dabei steh ich so schön und strotzend, aber nein, schon wieder ist/sind der Spinat/die Zucchini/die Bohnen dran, und sowas nennt sich nun Mangoldfreunde“ usw usf … so ein leises Gemaule ständig im Hintergrund zu haben kann ganz schön nerven.
Umso herrlicher war es nun, nicht nur endlich den Mangold erhören zu können sondern gleichzeitig auch Spinat/Zucchini/Bohnen sowie Zwiebeln, Bete, Gurke, Basilikum, Borretsch und Lauch noch dazu:
Das machte einen Riesenspass und all das Gewusel in der Parzelle hielt hoffentlich kurzzeitig die Wühlmäuse fern (ein frommer Wunsch, wir wissen …). Die kleinen Pelzdinger werden nämlich wieder frecher und naschen sich durchs Möhrenbeet:
Apropos Naschen, für alle, die bisher kein Lilienhähnchen gesehen haben, hier mal eins in Aktion:
Aber im Moment ist ja für alle reichlich da und überhaupt war es ein viel zu schönes Wochenende, um irgendeiner Naschkatze ernsthaft böse sein zu können …
Was noch?
Zu unseren endgültigen Ehrenrettung: am Sonntag gab es bei uns Spaghetti mit Mangold.