Gartentelegramm 20/2023

Liebe Bauerngärtnerin, lieber Bauerngärtner,

eine weitere Hitzewelle erschlägt die Region. Mit heißen Tagen und lauwarmen Nächten geht es den Pflanzen ähnlich wie uns: Tagsüber etwas den Kopf hängen lassen, schwitzen und durchhalten, um abends und nachts dann endlich aufzuatmen. Wachsen und gedeihen tun unsere Pflanzenfreunde in den Parzellen so oder so – es gibt Ernte ohne Ende. In diesem Telegramm ein genauerer Blick Richtung Mais und Zwiebeln und natürlich auch ein Blick in die Parzelle.

Es grüßt,

Emma für das bauerngarten-Team

Parzellenrundschau

  • Die ersten Kürbisfrüchte heben sich hervor. Hier ist noch Geduld angesagt: Der Hokkaido z.B. will erst seine orange-rote Farbe annehmen bevor er geerntet wird.
  • Man entkommt nicht der Salatschwemme; denk daran, sie rechtzeitig zu ernten, bei der Hitze faulen/schießen sie sonst.
  • Die Pastinaken könnten noch ein bisschen Zeit gebrauchen, letztes Jahr haben wir sie gegen Mitte/Ende August geerntet, sie halten sich bis zum Frost/bis zu den Wühlmäusen.
  • Auch die Möhren brauchen noch, wer aber schon mal eine kleine junge Möhre kosten möchte, kann schon eine herausziehen.
  • Wenn das Knoblauch-Laub größtenteils verwelkt ist, ist er erntebereit – wer mag hier schon mal vorsichtig nach der Knolle graben und berichten, wie es aussieht?
  • Bei der Zucchini wird um die Wette geerntet: Lagern tut man das Gemüse übrigens am besten an einem trockenen, luftigen Ort und im Kühlschrank nur bei bis zu 10°C.

Was wächst da am Mais?

Manchmal kommen auf dem Acker und in unserem Postfach Berichte zu einer seltsamen Krankheit am Mais an. Diese Krankheit ist uns wohl bekannt und es gibt keinen Grund zur Panik!

Die Sporen gehören dem Brandpilz U. maydis (Maisbeulenbrand) und bilden beulenartige Wucherungen an den Kolben, die fast schon gespenstisch anmuten. Schädlich sind sie für den menschlichen Verzehr nicht. In Mittelamerika sind sie in gebratenem Zustand sogar ein geschätztes Nahrungsmittel. Wer traut sich? Rezepte findest du im Internet unter den Begriffen Cuitlacoche oder Huitlacoche.

Zwiebeln ernten und lagern

Keinem kann man es recht machen! Zumindest, wenn auf engem Raum 30 Kulturen dicht beieinander wachsen. Manche hätten es lieber trockener, andere würden sich über die doppelte Beregnungsmenge freuen. Aber so ist das in Pflanzengemeinschaften und am Ende zählt, dass wir einen guten Kompromiss finden, der die Beete und Bäuche füllt.

Die Zwiebeln, zum Beispiel, lassen zum August hin ihr Laub hängen. Es knickt um und wird welk. Das ist so gewollt und heißt, dass sie ihren Erntezeitpunkt erreicht haben. Normalerweise würde man dann das Laub und die Zwiebeln nachtrocknen lassen, um sie lagerfähig zu machen, da wir allerdings nicht ausschließlich für die Zwiebeln die Bewässerung abstellen und die restlichen Pflanzen verdursten lassen wollen, ist es förderlich bereits etwas früher ein paar Knollen zu ernten und luftzutrocknen. Zudem kann man, wenn man einen geeigneten, luftigen Lagerort hat, sie hier zum trocknen auslegen und lagerfähig machen.

Als lagerfähig gelten die Zwiebelknollen, wenn ihr Hals komplett eingetrocknet ist. Das dauert immer ein bis zwei Wochen länger als beim restlichen Laub. Jedes Jahr verlieren wir im bauerngarten ein paar Knollen an die Fäulepilze – auch das ist normal.

Noch dazu werden unter Anderem Zwiebelzöpfe geflochten! Unerschrockene können das hier lernen (Youtube eine Minute auf Schwitzerdütsch). Der Vorteil am Zopf ist, dass sich die Zwiebeln z.B. an den Balkon hängen lassen und dort nachtrocknen können. Alternativ kannst du sie in einer luftigen Kiste einlagig stapeln und an einem trockenen, warmen und gut durchlüfteten Ort nachtrocknen.

Wem das die Mühe nicht wert scheint, das ist völlig okay. Je nach Jahr gibt es im bauerngarten Ausfälle von 1-20%, es sollte auch so reichlich Zwiebeln geben.

Wünsche und Anmerkungen

  • Max aus Havelmathen wundert sich, warum ein Stuhl mit einem Schloss an der Werkzeugtür befestigt worden ist – hier ist er im Weg, also bitten wir die zuständige Person, ihren Stuhl anderweitig zu verstauen.
  • Die Familie Feist hat eine speziell markierte Hacke in Ahrensfelde hinterlegt, da die Tochter ohne diese Hacke nicht gärtnern kann. Diese Hacke ist nun verschwunden, wir bitten darum, sie schnellstmöglich zurückzubringen oder der Familie Feist bescheid zu sagen, wo sie ist. Hier der Forumsbeitrag dazu.
  • In Mette hat der Kreis 8 eine Beregnungslaufzeit verpasst – wir haben durch unsere Kontrollsysteme die Lücke entdeckt und den Fehler behoben, es besteht aber kein Grund zur Sorge, denn es ist ausreichend Wasser im Boden.

Termine

Achtung! Umplanung für Havelmathen: Der Gartenarbeitstag Mittwoch wird ab dem 1.9. bis zur restlichen Saison auf den Freitag verschoben. Dies gilt nur für Havelmathen.

Sonstiges

  • Buschbohnen können bis Mitte Juli und Zuckererbsen bis Ende Juli gesät werden. Wir liefern zusätzlich die Buschbohne Sanguigno an die Standorte, die wir als Herbstbohne empfehlen (das Saatgut ist gesprenkelt/marmoriert.)