So manch ein Neugärtner mag sich fragen, warum im bauerngarten in einigen Parzellen dicke „Rasenteppiche“ ausgerollt wurden oder der ein oder andere Gärtner eifrig dem Rasenmäher hinterherharkt. Hier wird gemulcht! Unter Mulchen versteht man die Bodenbedeckung mit organischem Material wie etwa Rasenschnitt, Blättern, Mist oder Laub. Hintergrund des Mulchens ist eine schlichte Erkenntnis: In der Natur ist der Boden nie nackt. Eine dicke Mulchdecke hat folgende Vorteile:
- Berliner Boden ist sehr sandig. Mulch schützt die Erde vor Austrockung und Erosion durch Wind.
- Durch die Verrottung des Mulchs werden Nährstoffe frei, da, wo sie gebraucht werden, direkt im Beet.
- Die Mulchdecke ist ein wertvoller Lebens- und Nahrungsraum für Bodenorganismen und -lebewesen. Der Boden wird durch die verstärkte Aktivität von Regenwürmern lockerer und besser belüftet.
- Das Schönste: Eine dicke Mulchschicht verhindert das Wachstum von (vielen) Beikräutern, da keine Sonne an die Samen kommt.
- Mulch gleicht Temperaturschwankungen aus, im Sommer bleibt der Boden kühl, im Tagesverlauf wird übermäßige Erhitzung verhindert.
Im ökologischen Anbau gibt es lange Abhandlungen über die Vor- und Nachteile des Mulchens z.B. bezüglich der Mulchmaterialien und der Bodenbeschaffenheit. Für Dich als Einsteiger sind vor allem folgende Dinge zu beachten:
- Vor dem Mulchen das Beet gründlich durchhacken, Beikräuter mit Wurzeln entfernen.
- Als Mulchmaterial eignet sich Rasenschnitt, gejätete Beikräuter (Erde an Wurzeln abschütteln), Pflanzenreste vom Ernten, Mist wenn vorhanden.
- Die Mulchschnitt sollte mindestens 10 cm dick sein, wenn Licht auf den Boden dringt, wachsen auch die Beikräuter.
- Die Pflanzen mit dem Mulch nicht „erdrücken“ – es hilft die Vorstellung, dass die Pflanze eine Kragenweite Platz zum Atmen braucht. Zu enges Mulchen kann zu viel Wärme an der Pflanze erzeugen.
- Du kannst prinzipiell alle Kulturen mulchen, besonders aber lieben die Starkzehrer wie Kohl, Kürbis, Zucchini und andere Fruchtgemüse wie Paprika und Tomaten ein dickes Mulchbett.
- Wenn der Mulch anfängt zu stinken und matschig zu werden, fehlt ihm die Struktur. Nutze beim nächsten mal mehr Stroh oder anderes grobe Materialien, die Sauerstoff in die Mulchschicht leiten können.
Literaturhinweis: Das Mulchbuch, Praxis der Bodenbedeckung im Garten, Dettmer Grünefeld.