
Buschbohnen, Stangenbohnen und Zuckererbsen gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler (Leguminosae). Diese Pflanzenfamilie kann etwas sehr besonderes: Luftstickstoff im Boden binden und pflanzenverfügbar machen. Stickstoff (N) ist elementar für das Wachstum von Pflanzen. Diese Pflanzen schaffen es sich vom Stickstoff im Boden unabhängig zu machen. Mehr noch: Viele Prozesse und Fruchtfolgen im ökologischen Landbau nutzen diese Eigenschaft aktiv um „N“ im Boden für Folgekulturen anzureichern.
Dies machen sie mit Hilfe von sogenannten Knöllchenbakterien, die sich an die Wurzeln der Hülsenfrüchte setzen und durch ein spezielles Enzym Stickstoff im Boden fixieren.
Jetzt denkst Du sicher, es wäre gut überall in der Parzelle viel Gemüse dieser Pflanzenfamilie anzubauen. Ja. wäre es. Inzwischen weiß man aber, dass sich durch eine zu Enge Fruchtfolge eine gewisse „Müdigkeit“ bei der Produktion einstellt. Es werden weniger Knöllchen gebildet. Außerdem gibts halt noch einen Haufen anderer Bakterien, Pilze, Viren,… die kurze Abstände von Bohnen und Co. auf dem Acker ganz prima finden und sich ausgiebig vermehren (Brennfleckenkrankheit z.B.). Also halten wir uns auch hier an eine weite Fruchtfolge und säen nur in die vorgesehenen Beete.
Wenn die ersten Buschbohnen oder Erbsenschoten reif sind und können sie geerntet werden. Ca. 10 cm lang (Bohnen) oder 5 cm bei den Erbsen, lassen sie sich gut mit zwei Fingern abknipsen. Wer wöchentlich fleißig pflückt, hat nicht nur regelmäßig leckere Bohnen auf dem Teller, sondern auch ein recht langes Erntefenster, denn die Pflanzenproduzierenn durch die ständige Ernte immer weiter Hülsen nach.
Mit der Ernte ist es übrigens wie verhext, sie fordert unsere Sinne in hohem Maße: du kannst noch so ordentlich suchen beim Ernten. Setzt du Dich danach kurz in die Wiese, um zu verschnaufen, ist – schwupps – der Busch noch halb voll. Vergessene Hülsen bilden innen dicke Bohnen/Erbsen aus. Das signalisiert der Pflanze „juhu, Samen gebildet“ und sie verwehsen schneller.





