Jetzt isses passiert …

der Winter hat mal kurz über das Land gehaucht. Auch wenn man es vielleicht gar nicht als soooo kalt empfunden hat,  unser Fruchtgemüse kennt da nichts, eine Nacht mit etwas niedrigeren Temperaturen und schon hat es sich für diese Saison verabschiedet und wir können nun gucken, was wir mit der verfrorenen Hinterlassenschaft anfangen.

Allerdings jammern wir hier schon wieder auf Höchstniveau, knapp 7 Tage vorher gab es noch wunderschöne Tomaten und Paprika (doch, auch Paprika, sie versteckt sich nur ein wenig hinter dem Grünkohl)

eine gute Handvoll Gürkchen

und schaut Euch mal diesen Fenchel an!

Der ist allerdings nicht bei uns sondern bei lieben Parzellennachbarn herangewachsen. Danke nochmal für’s Zeigen und so schön präsentieren.

Unser Fenchel ist mehr von der zierlichen Sorte

hat sich aber im Gegensatz zur Feuerbohne ganz gut gehalten, die völlig erledigt im Gerüst hängt.

Auch wenn wir es schon oft erlebt haben (und selbstverständlich auch wissen) erstaunt es uns jedes Mal, wie prompt Gemüse auf Temperatur reagiert. Gut zureden hilft zwar oft, aber hier dann doch nicht mehr – und glaubt uns, wir haben‘s probiert. Auch die Minigurke hat es dahingerafft, was nun erst recht nicht unerwartet, aber trotzdem traurig ist.

Obwohl – wenn man genau hinschaut, hat sich nicht ganz unten ein Fünkchen Leben gehalten?

Vielleicht überrascht sie uns ja aufs Neue. Sie sollte sich damit allerdings sputen, der Countdown läuft …

Beim Kohl war er – also der Countdown – jetzt schon abgelaufen: alles musste raus. Beim Abernten entdeckten wir noch ein echt großes Loch im Beet:

Sind unsere Pelzdinger mittlerweile so stattlich geworden, dass sie solch überdimensionierten Ein- und Ausgänge brauchen? Wir hoffen doch stark, dass dem nicht so ist. Vorsichtshalber haben wir nicht doll drin rumgestochert, wer weiß, was da rauskommt, und sowieso, dafür war nun wirklich keine Zeit und Wildtiere sollte man eh in Ruhe lassen und und und … Und während wir noch rumdrucksend vor dem Loch standen, machte es sich der Grünkohl inzwischen auf der Wiese bequem:

Bevor er sich nach Blättern und Gestell sortierte (mit ein wenig Unterstützung natürlich)

Bei dem ein oder anderen Füßchen zeigten sich an der Wurzel auch schon die typischen Knoten der Hernie

Zwar sehr moderat, aber trotzdem ein deutliches Signal dafür, dass mit dem Einhalten der Kohldeadline nicht zu spaßen ist. Doch wem sagen wir das …

Übrigens war genau dieser Grünkohl auch bedeutend kleiner als die anderen, was wir jetzt einfach mal so stehen lassen müssen, weil Foto vergessen.

Wovon wir auch keine Fotos gemacht haben, war die Nachbearbeitung: Waschen, Kleinschnippeln, Zubereiten, Einfrieren. Erstens hatten wir wahrlich keine Hand frei und zweitens wird es ja den meisten Bauerngärtnern ähnlich ergangen sein (es sei denn, sie waren so schlau, in Etappen zu ernten, aber wer macht schon sowas).
In Sachen Grünkohl kann der Winter also getrost kommen, wir sind gut gerüstet. Und nicht nur damit, auch unsere beeindruckenden Sellerieknollen liegen jetzt in der Vorratskammer und benebeln alle mit ihrem irren Duft

Sellerie noch kurz beim Auslüften

Dazu noch die nun wirklich allerletzten Kartoffeln:

uns ist durchaus bewusst, was diese Kartoffel laut Sprichwort über unseren IQ sagt, aber egal, so ein Prachtstück muss geteilt werden

Von der dahingerafften Feuerbohne haben wir alle großen Schoten abgenommen und ausgepult

Das gibt feines Soulfood für kalte Wintertage, auch wenn sie ja leider beim Kochen ihre herrliche Farbe verlieren. Lustigerweise konnten wir das Bohnenzelt beim Ernten regelrecht aufklappen und uns hineinschummeln, so dass der vorletzte Blick der Saison auf die Kreise aus dessen Inneren kommt:

Was noch?

Bei den Zwischenfrüchten war’s dem Buchweizen ebenfalls zu frisch geworden, Sandhafer und Phacelia halten tapfer durch. Die Phacelia blüht dazu noch wunderschön, sehr zur Freude der unermüdlichen Bienen