fangen wir von hinten an: der Workshop am letzten Wochenende zum Thema Zwischenfruchtanbau musste leider wegen Krankheit des Seminarleiters ausfallen. Wir senden als erstes viele Genesungswünsche an ihn!
Als zweites haben wir mal in unseren alten Blogeinträgen gekramt und setzen hier einfach die Zusammenfassung vom letzten Jahr rein und schwuppdiwupp ist wieder alles präsent:
„Ein neues Thema, letzter Workshop der Saison, nach tropischen Tagen endlich wieder angenehme Temperaturen: da wurde der Platz unter den Obstbäumen schon was eng, so viele Bauerngärtner fanden sich ein. Max liess zuerst drei pralle Säckchen mit dem Saatgut rumgehen: Buchweizen, Phacelia und StrandSandhafer können wir auf die freiwerdenden und danach auch normalerweise frei bleibenden Stellen in der Parzelle aussäen. Es gibt natürlich sehr viel mehr Pflanzen, die sich zum Zwischenfruchtanbau eignen, aber davon passen dann manche nicht so toll in unsere durchdachte Abfolge der Pflanzenfamilien (so ist z.B. ist der Ölrettich ein Kreuzblütler: keine gute Idee, den der Kohlhernie vorzusetzen). Und die drei Erwählten sollen angeblich nicht nur gut wachsen und wieder frisches Grün in die Parzelle bringen, sondern dazu auch noch zarte Blüten.
Aber warum macht man eigentlich so etwas? Also klar, ab September sieht es in den Parzellen teilweise was rümplig aus, da tun so ein paar Blüten der Seele gut und den Sumsen erst recht. Aber fast noch besser ist, dass auch dem Boden was Gutes getan wird. Das es immer von Vorteil ist, wenn er nicht nackt und bloss daliegt, wissen wir ja. Ausserdem werden durch die Zwischenfrucht – im Gegensatz zum Mulch – noch Nährstoffe konserviert. Beikräuter werden auch in Schach gehalten. Die könnte man natürlich mit wöchentlichem Hacken ebenfalls vergrämen, aber erstens findet das die Humusschicht auf Dauer nicht so toll und zweitens muss man schon arg motiviert sein, um bis zum Schluss ein leeres Beet immer wieder durchzuhacken …
Spannend auch, dass z.B. Sandhafer und Buchweizen ganz gut den Nematodenbefall verringern können, da spitzten doch glatt die Möhrchen die Ohren. Und ganz zum Schluss wird die Biomasse wieder in den Boden eingearbeitet, klingt doch alles super, oder?“
Zurück ins Jahr 2023 gebeamt war es überwiegend nass auf dem Feld, was jedoch die Blumen förmlich zum Strahlen brachte:
Den seit letztem Mittwoch bereitstehenden Jungpflanzen tut der Regen auch einfach nur gut und die meisten Veteranen in der Parzelle wirkten ebenfalls ganz zufrieden (es sei denn, sie leiden an den jahreszeitlich bedingten Wehwehchen wie Mehltau etc.)
Die Zwiebel haben wir nun mittlerweile alle raus, da mault also auch keiner mehr wegen nasser Füße rum (den Part haben wir am Sonntag übernommen: Regen von oben und nasse Wiese von unten: da helfen nur Gummistiefel, die wir natürlich nicht dabei hatten). Und wenn wir schon mal am Jammern sind: Was ist denn nur in unsere kleinen Pelzdinger gefahren? So verfressen mit gutem Appetit gesegnet haben wir sie ja noch nie erlebt:
Eine der überlebenden Beten hat sogar Reißaus genommen und steht jetzt im Blumenbeet:
Tz, tz, tz … da ist man mal eine Saison nicht vor Ort und schon sind alle Abmachungen vergessen. Mit den kleinen Vielfraßen müssen wir wohl nochmal nachverhandeln.
Bis dahin atmen wir tief durch, lehnen uns zurück und denken: cool, da haben sie uns gleich Platz für den Spinat gemacht!
Der Grünkohl kam in das gut ausgeruhte und dick gemulchte Kohlbeet (leider kein verwendbares Foto: kleine Pflanze bei schummrigen Licht im dicken Mulch, da fällt einem doch spontan die Nadel im Heuhaufen ein). Den Salat haben wir beim Kürbis untergestellt:
Ein wenig stolz sind wir übrigens auf unser improvisiertes Tragegestell für den Jungpflanzentransfer. Wir hatten am Mittwoch nämlich so gar nichts bei und erwartungsgemäß waren alle Eimer, Kiepen u.ä. schon ausgeflogen. Da tut es zur Not eben auch eine Schippe:
Was noch?
Trotz kühler Temperaturen stecken die grad erst ausgesäten Bohnen schon die Köpfchen aus der Erde, so schön …