Wie die Zeit verfliegt …

Weil wir mal wissen wollten, wie es so ist mit einem zugewucherten Beet zum Anfang der Saison haben wir uns diesmal extra lange Zeit gelassen, eh wir wieder aufs Feld gekommen sind, und was sollen wir sagen: Die Beikräuter haben schon ordentlich Party gemacht!


Bei einem kleinen Rundgang konnten wir einige der beliebtesten Locations ausmachen:


Dazu standen noch ein paar Jungpflanzen am Feldrand und drängelten, da kamen wir beim besten Willen nicht drumrum, die Ärmel hochzukrempeln und loszulegen. Zum Glück war das Himmelfahrtwetter perfekt zum Gärtnern und vor allem auch zum Einpflanzen: moderate Temperaturen und auch immer wieder ein paar Wölkchen. Da flutschte es dann doch fast wie von selbst. Die Zwiebelreihen waren nach einiger Zeit wieder etwas lichter:


Die Beete für die Fruchtgemüse wurden nochmal gründlich durchgehackt und von den übriggebliebenen Partygängern befreit, den Gurken haben wir schon einmal ein Gerüst zum Ansporn hingebaut:
Die wachsen da schon noch rein!

Wie immer flankiert eine kleine mexikanische Minigurke ihre großen Schwestern:

Die Tomaten bekamen ein paar Rankhilfen zur Seite gestellt (klein zum gleich dran festhalten und groß etwas weiter weg für später):

Und schnurrten förmlich, als wir sie noch schön mit Mulch versorgten.

Da die Erbsen doch eher vereinzelt und auch leicht überwuchert hervorlugten haben wir uns diesmal für mehr Bohnen und gar keine Erbsen entschieden. Die Buschbohnen sind schon in der Erde, die Feuerbohnensamen hatten wir grandioserweise vergessen, die kommen aber auf jeden Fall auch noch rein. Immerhin mussten wir dadurch nicht auch noch das große Gerüst für sie aufstellen, hat ja vielleicht auch was für sich.
Beim Anhäufeln der Kartoffeln wurden noch keine Kartoffelkäfer gesichtet (ehrlich gesagt haben wir aus Zeitgründen auch nicht so wahnsinnig danach gesucht). Dafür liefen uns beim Jäten eine Menge wunderschöner Siebenpunktmarienkäferchen über den Weg:

Die sind so eifrig am Eierlegen, dass wir eigentlich jedes Franzosenkraut vor dem Ausrupfen Blatt für Blatt hätten untersuchen müssen:


Es tat uns jedes Mal in der Seele weh, wenn wir so ein Gelege zu spät entdeckten …
Immerhin haben wir versucht, die werdenden Mamas und Papas dezent zu den Nutzpflanzen umzuleiten, damit sie dort ihre Brut sicher und warm verstecken können.
Nahrung für die Kleinen ist jedenfalls schon da: die Blattläuse lassen es sich grad gutgehen. Zum Glück jedoch hielten sich beim Spinat noch etwas zurück. Schön kräftig ist der in der Zeit geworden.


Ehe nun die Sonne ihn etwa zur Blüte verführt oder die Läuse sich es doch anders überlegen mit der dezenten Zurückhaltung haben wir kurzentschlossen alles geerntet. Dazu noch ein paar Radieschen, die grad noch superlecker, wenig verwurmt und kaum holzig sind, und der erste Ernteeimer der Saison war gefüllt:

Samstag konnte aus Gründen leider nur einer von uns zum Workshop „Fruchgemüse“. Wie immer erklärte Max anschaulich das Einpflanzen und den Umgang mit Tomaten und Co.
Anschließend waren ja wir mit der Tutorenstunde dran, und die hat viel Spass gemacht.
Es ist immer wieder so schön zu sehen, mit welchem Feuereifer Neugärtner ans Werk gehen und wieviel Freude sie dabei haben. Und natürlich ist es auch toll, die kleinen Tricks beim Jäten der kniffligen Möhren- oder Maisbeete zu verraten:
Erst alles rausnehmen, was definitiv kein Gemüse ist, dann zum Nachbarn schmulen, ob man da die Saatreihen erkennen kann und alles rausnehmen, was nicht Saatreihe ist … und plötzlich ploppen wie von Wunderhand die Möhrchen/Maispflänzchen oder Pastinaken auf. Das Erklären ist selbstverständlich einfacher (und spassiger) als wenn man selbst vor solch einem Beet sitzt:

Aber zu guter Letzt waren auch bei uns die Möhrchen wieder befreit:

Am Samstag kam dann der erste Salat mit


und etwas Rucola: dafür, dass wir etwas getrödelt haben mit dem ersten richtigen Einsatz auf dem Feld, war es echt lieb zu uns …