Nicht nur das verlängerte Wochenende gab Grund zur Freude, auch das Info-Treffen am Donnerstag vor Pfingsten zum Stand der Dinge im Bauergarten Pankow. Der Brunnen dort konnte erstmal wieder in Gang gebracht werden und was Max vom Treffen mit dem Bezirksamt erzählte, hörte sich richtig gut an.
Am Samstag gab es dann den Workshop zum Thema Pflanzengesundheit wieder mit Gerd wie letztes Jahr und wie letztes Jahr können wir hier nur ein paar Kostproben davon geben:
Aktuell gibt das Basilikum ein bisschen Anlass zur Sorge, es hat teilweise gelblich verfärbte Blätter bekommen und sieht allgemein etwas unglücklich aus.
Kein Wunder, mag es Temperaturen unter 10 Grad nicht so richtig und reagiert dementsprechend verschnupft. Und der Mai hatte ja durchaus seine frischen Momente gehabt. Doch das verwächst sich wieder. Ähnlich verhält es sich bei den Fruchtgemüsen, die sich momentan noch ein wenig zieren.
Auch dass die Tomaten dieses Jahr so anfällig für Blattläuse sind, liegt möglicherweise an diesen kühlen Temperaturen. Hier könnte man laut Gerd heilend eingreifen, indem man Wermuttee – natürlich abgekühlt – auf die Pflanzen sprüht, idealerweise an drei aufeinanderfolgenden Tagen, aber drei Tage innerhalb einer Woche sind auch in Ordnung. Der Tee geht dann nicht den Läusen an den Kragen, sondern unterstützt und kräftigt die Tomate, bekämpft also nicht die Schädlinge, sondern nutzt der Pflanzengesundheit. Kann man also getrost machen.
Bei unterstützenden Maßnahmen kommt einem oft auch Jauche – ob Brennnessel oder andere – in den Sinn. Davon rät Gerd allerdings grundsätzlich ab. Unter anderem hat er die Erfahrung gemacht, dass diese Jauchen Schnecken anlocken, was man ja nun nicht wirklich möchte. Davon abgesehen macht sich so ein duftintensiver Sud in unseren „Kreisen“ eh nicht so günstig …
Die Würmer in den Radieschen sind die Larven der Kohlfliege (die anfängt zu fliegen, wenn die Kastanien anfangen zu blühen). Dagegen hilft nur das Abdecken der Pflanzen zu dieser Zeit… oder einfach beim Ernten fix sein.
Ausführlich wurde über Bewässerung gefachsimpelt. Der bauerngarten macht es super mit der nächtlichen langen Beregnung, wir brauchen also normalerweise nicht zusätzlich wässern. Nur der Kürbis ist ein gar durstiger Gesell und sagt zu einem Extraschluck nicht nein. Na da wissen wir doch, wo zukünftig das Wasser vom Waschen und Kühlen der Ernte landen wird.
Spannend fanden wir das Prinzip der Ollas, welches ein Mitgärtner ansprach. Hier wird ein bauchiger Tontopf ins Beet vergraben und von oben mit Wasser gefüllt. Wenn nun die Pflanzen Durst bekommen, ziehen sich ihre Wurzeln einfach durch den porösen Ton die Menge Wasser, die sie brauchen. Auch eine coole Art der Bewässerung …
Es war wie im letzten Jahr ein rundum sehr interessanter und informativer Workshop. Das wir ein wenig warten mussten, hatte sich definitiv gelohnt. Gerd kam nämlich vom Vormittags-Workshop aus Ahrensfelde geeilt und das dauert mit den Öffentlichen … Die Anfangszeit des später am Tage stattfindenden Termins werden bei den noch kommenden Workshops wahrscheinlich dementsprechend nachjustiert. Doch jetzt und hier möchten wir uns erstmal für diesen kurzweiligen Ausflug in die Welt der Pflanzengesundheit bedanken!
Was noch?
Auch der Blick in die Parzelle gab Grund zur Freude, denn abgesehen von den vorübergehenden Problemen mit Blattläusen und Kältestress scheint sich alles gut zu entwickeln: Die Kartoffeln wachsen trotz Kartoffelkäfern immer noch prächtig und die Möhren davor sehen schlichtweg toll aus.
Allerdings sollten man nun dringend vereinzeln (die Möhren, nicht die Kartoffeln). Auch etwas, was wir immer auf den letzten Drücker machen ….
Die Erbsen wachsen und wachsen, echt das erste Mal, dass eines unserer Gerüste etwas unterdimensioniert scheint: