Kulturen in Nachbarschaft

Kürbis uns Kohl sind schlechte Nachbarn? Oder sind es gute Nachbarn? Die Hobbygartenliteratur ist voll von Tabellen und Beispielen von Freundschaften und Feindschaften im Garten. Die Leser mögen das gerne, deswegen steht es überall. Das wussten wir aber bei ersten Anbauplanung 2010 noch nicht und die Berücksichtigung der vielen Nachbarschaftsansprüche hat echt Nerven gekostet!

Inzwischen haben wir dazugelernt. Wir glauben, dass die Beziehungen zwischen Pflanzenarten untereinander sehr, sehr komplex sind und die Frage nach der Nachbarschaftsqualität immer eine Frage der Bedingungen ist. Ob zwei Kulturen gut nebeneinander wachsen hängt mehr davon ab, ob die Kulturen ausreichend Licht, Luft, Raum und Nährstoffe haben, als von der Frage, welche Kulturen es sind. Wenn Nachbarn eng stehen ist es von Vorteil, wenn sie sich räumlich ergänzen (hoch wachsende und Flach wuchernde). Wenn eine Pflanze konkurrenzstark ist und rankt wie der Kürbis, sollten die Nachbarn schnell sein (wie der Salat) oder ebenfalls konkurrenzstark (wie der Mais).

Schlechte Nachbarn sind Kohl und Kürbis, wenn der Kürbis dem Kohl das Beet klaut und es überwuchert. Gute Nachbarn sind Kohl und Kürbis, wenn ihr es schafft, das Kohlbeet weiter zu hacken und frei von Kürbisarmen haltet, bis der nächste Kohl gepflanzt ist. Dann wird der Kürbis langsam müder und macht dem Kohl keine Schwierigkeiten mehr.