Gartentelegramm 12/2025

Liebe*r Bauerngärtner*in,

der Juni hat begonnen und somit auch eine arbeitsintensive Zeit im Gemüsegarten: Die meisten Kulturen sind gepflanzt und bedürfen Pflege. Das Wetter lässt auch das Beikraut ordentlich wachsen und einige Pflanzenkrankheiten und unerwünschte Tierchen machen sich breit. Wie passend, das am Wochenende der Workshop zu Pflanzengesundheit im bauerngarten stattfindet. Weiter beinhaltet dieses Telegramm Infos zu den Gurken, Wege und was es sonst noch so in der Parzelle zu tun gibt.

Gärtnerische Grüße von Theresa

Parzellenrundschau

  • Wow, die Kornblumen am Kreisrand haben sowas von zugelegt. Die großen Büschel haben schon viele Knospen und beginnen sicher in den nächsten Tagen zu blüehen. Die blauen Blüten sind essbar.
  • Während der rote Romanasalat gerade nach oben wächst, wird der Batavia dazwischen zunehmend breiter. Beide Salate sind – wie auch die Salanovas in der Kreismitte – mehr als erntereif und sollten geschnitten und verspeist werden. Je wärmer es wird, desto schneller beginnen die Salatköpfe von unten zu faulen. Außerdem benötigten die neuen Salatpflänzchen Platz.
  • Auch die Radieschen werden kugelig: Wenn Du immer die größten vorsichtig herausziehst, kannst Du nächste und vielleicht übernächste nochmal die nachgewachsenen Rüben ernten. Die Blätter sind übrigens essbar. Wenn du sie nicht willst, am besten als Mulchmaterial verwenden.
  • Die ersten Kartoffelkäfer wurden gesichtet: Hier darf gerne auch über die Parzellengrenze hinweg abgesammelt werden. Die gelben Eier lassen sich am einfachsten entfernen, indem ihr das Blatt einfach zerdrückt. Abgesammelte Käfer gerne im Eimer sammeln und an einer Hecke auskippen und dann zertreten.
  • Erntezeitpunkt beim Fenchel: egal wie dick die Knolle geworden ist: Um ihn möglichst zart zu verspeisen sollten die weißen Blattränder im Blick behalten werden: Werden sie welk, indem sie sich leicht braun verfärben sollten sie unbedingt geerntet werden. Beim Fenchel lassen sich alle Pflanzenteile roh und gekocht essen. Wobei die Knolle saftig und die zarten Blätter ein intensives Aroma haben. Stiele können mitunter etwas faserig sein und sind ab einem gewissen Reifegrad am wenigsten genießbar.
  • Mangold und Petersilie können behutsam beerntet werden: Dafür die äußeren Blätter möglichst bodennah abbrechen. Siehe auch den Beitrag zu Blattgemüse ernten.
  • Schnittlauch kann geschnitten werden. Möglichst die ganze Pflanze ca. 5 cm überm Boden einmal abschneiden. So wächst er am besten nach.
  • Die Lauchzwiebeln stehen schon in praktischen Bündeln bereit: Mit einem Messer nah an den Zwiebeln in die Erde stechen und die Wurzeln unterhalb der Pflanze durchschneiden. So lässt sich das ganze Bündel gut aus der Erde ziehen. Putzen und ab in den Erntekorb.
  • Nicht vergessen: Wurzelpetersilie, Schwarzwurzel und Möhre sollten vereinzelt werden.

Was ist mit den Gurken los?

Das hast Du Dich sicher gefragt und wir uns natürlich auch. Wir sind noch etwas im Rechereche-Prozess und sprechen dazu mit dem Pflanzenschutzamt, Gemüsebauberater*innen und anderen Kolleg*innen. Hilfreich aber nicht schön ist, unsere Gurken sind mit den Symptomen nicht allein.
Gurken sind, egal ob im Freiland oder Gewächshaus eine sehr anspruchsvolle Gemüsekultur. Sie mögen gleichbleibende Temperaturen, regelmäßig gleich-warmes Wasser und möglichst keinen Wind. Freilandsorten sind besser angepasst, aber haben es dieses Jahr Anfang Mai auch besonders schwer gehabt:
Sehr starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, kaum Wolken und dadurch sehr viel mehr Sonnenstunden. Das ist für die jungen Blätter und Stiele dann zuviel. Sie bekommen Sonnenbrand und vorallem auf der Südseite der Stengel entstehen weiße Stellen.
Trotz allem: Es lohnt sich, die Gurke noch in der Parzelle zu lassen. Einige zeigen trotz starkem Krankheitsbild schon die ersten neuen, frischen grünen Blättern. Die Pflanzen sind so stark!
Unsere Jungpflanzenlieferanten versuchen gerade noch Platz und Saatgut zusammen zu bekommen um Ersatz für die kaputten Pflanzen in einigen Parzellen zu ziehen.
Die Ersatzpflanzen würden dann mit der nächsten Lieferung in KW 26 kommen. Wir halten Dich darüber auf dem Laufenden.

Wege, Umwege und Grenzen

Die Pflanzen wachsen und somit werden die Parzellen auch voller. Einige Rankhilfen sind schon gebaut und erfreuen Erbsen, Bohnen und Co. Bitte achte darauf, dass über die Stichwege (sternförmige Wege zwischen den Parzellen) keine Pflanzen und Gerüste wachsen. So ermöglichst Du Deinen Nachbar*innen ein grenzenloses Durchkommen und vermeidest Umwege, die dann ggf. auch durch Dein Beet führen würden.

Asiasalatwurzeln

Im Beet 1A kommen gerade die neuen Neuseeländer-Spinat Pflanzen an und auch die Süßkartoffeln erholt sich mit den ersten neuen Blättern vom Umzugsstress. Asiasalat verträgt an vielen Stellen einen zweiten oder sogar schon dritten Schnitt. Die Blüten sind ebenfalls essbar, allerdings die Stengel oft etwas zäh. Diese können gut auf der Parzelle verbleiben. Da es sich beim Asiasalat um Kreuzblütler handelt, kann die Wurzel der Pflanze nicht einfach so im Beet verbleiben, sondern muss über den „Kohlkompost“ entfernt werden. Warum das so ist, erläutern wir im nächsten Telegramm. Hier erstmal der Hinweis: NUR und ausschließlich die Wurzel in die dafür bereitgestellten Komposte an den jeweiligen Standorten entsorgen. Vielen Dank.

Workshop Pflanzengesundheit

Blattläuse, Kartoffelkäfer, Pilze, Viren und Bakterien: Am Wochenende finden die Workshops zur Pflanzengesundheit im bauerngarten statt. Du bist herzlich eingeladen bei Terminüberschneidungen auch an andere Standorte zu fahren um Dir den Workshop anzuhören.

Queck aus der Gärtnerei Bienenwerder wird anhand der Gemüse in den Parzellen die verschiedenen Schädlinge und Nützlinge aufzeigen und Dir Handlungsoptionen geben.

Außerdem geht es ums Ausgeizen der Tomaten und was tun mit abgestorbenem Pflanzenmaterial.
Kleiner Spoiler: Unansehliche Flecken auf auf den essbaren Pflanzenteilen vom Gemüse sind für Menschen nicht schädlich. Es liegt in Deinem Ermessen, was du als appetitlich und unappetitlich einschätzt. Aber Pflanzenkrankheiten bleiben auf Pflanzen.

Terminankündigungen

Ackerkurs Pflanzengesundheit Mette Sa 7.6. 11:00-12:30
Ackerkurs Pflanzengesundheit Havelmathen Sa 7.6. 14:30-16:00
Ackerkurs Pflanzengesundheit Ahrensfelde So 8.6. 11:00-12:30
Ackerkurs Pflanzengesundheit Pankow So 8.6. 13:30-15:00

Weitere Termine 2025