Mulchen – was ist das?

Wissenswertes

In der Landwirtschaft versteht man unter „Mulchen“ das Abdecken des Bodens mit Wiesenschnitt, Laub, Heu, Stroh oder Silage. Es dient dazu, den Boden vor starkem Austrocknen zu schützen und das Beikraut zu unterdrücken.
Die dicke Schicht an organischer Substanz ist zudem ein sehr gutes Futter für alle Bodenlebewesen und trägt so zu einem gesunden Boden bei.

Im bauerngarten steht Dir neben Beikraut und Ernteresten, der Wiesenschnitt von den Kreisen rundherum und das Abgemähte von den Wechselkreisen im Frühling zur Verfügung.

Der jede Woche anfallende Wiesenschnitt ist stark vom Niederschlag abhängig: In trockenen Jahren gibt es wenig, in feuchten eher mehr, was da pro Woche an den Krachtagen abgemäht wird.

Vorbereitung

Die Fläche, welche gemulcht werden soll sollte vorher gut durchgehackt und das Beikraut entfernt werden. Das weggehackte Beikraut kann auf einem Haufen oder im Eimer gesammelt werden und dann in der Wiese ausgekippt und mit der Harke hin und herbewegt werden. So fällt die Erde von den Wurzeln ab. Das ist wichtig, um erneutes Anwachsen des unerwünschten Krautes zu verhindern.
Mit einem großen Eimer (hat Löcher unten drin) und einer Harke kann auf der Wiese rund um die Kreise oder, wenn vom bauerngarten-Team angekündigt in den Wechselkreisen Wiesenschnitt zusammengeharkt und aufgesammelt werden.

Ausbringung

Es ist wichtig, dass der Mulch dick aufgetragen wird. 10-15 cm sollte die Schicht betragen, damit die Mulchdecke schön dicht ist und keine Beikräuter dazwischen durchwachsen #Supergau #vielArbeit.
Es ist also besser, kleine Stücke dick statt viel Fläche dünn zu mulchen. Beginnen sollte man im Kürbisbeet, sozusagen dem Kürbis das Zeug zum Fraß vorwerfen. Weitere Beete sind Fruchtgemüse, Gurken, Kohl und Zuckermais. Wer dann noch Material hat kann auch mit Salat, Sellerie und Zwiebeln weiter machen. Wege zu mulchen spart nervige Hackarbeiten an Stellen, an denen nichts wächst.

Edel wird das ganze, wenn Du erst eine dicke Schicht Wiesenschnitt ausbringst und darauf dann Deine Beikräuter und Erntereste schmeißt. Da wächst eigentlich nichts mehr an.

Erntereste: Mit der Ernte wandern auch Nährstoffe vom Acker. Das ist für den Boden auf Dauer natürlich eine Herausforderung, weshalb wir mit Düngung wieder Nährstoffe zuführen. Wenn Du alles, was Du zuhause nicht weiterverarbeitest, direkt in der Parzelle lässt – sozusagen verzehrfertig einpackst – werden gelbe Salatblätter, stark lausbefallene Spinatblätter und Möhrenlaub dem Boden in deiner Parzelle direkt wieder zugeführt und landen nicht im Müllkreislauf der braunen Tonne.

Pflege

Durch die zunächst etwas aufwendige Ausbringung des Mulchs, hast Du aber den Vorteil in den nächsten ein bis zwei Wochen an den gemulchten Stellen weder jäten noch hacken zu müssen. Auch praktisch.
Spätestens in der dritten Woche, wirst Du merken, dass der Mulch stückweise verschwindet. Pilze, Bakterien und Kleingetier haben mit der Arbeit begonnen und die Pflanzenrückstände aufgefressen und zersetzt. Jetzt solltest du die Schicht wieder „auffüllen“, also erneut Pflanzenmaterial obendrauf packen, dass sie wieder dick ist. Hast Du kein Material zur Verfügung, nimmst Du Dir eine Harke und schiebst den Mulch so weit zusammen, dass die Decke ebenfalls wieder geschlossen ist.
Dort wo die Erde wieder freiliegt, wirst Du sehen, dass sie sich kühl und feucht anfühlt und kein Beikraut gewachsen ist.